Chile ist für die meisten Menschen nicht gleich um die Ecke. Es ist eine ziemliche Reise von (z.B.) Berlin nach Santiago, und noch ein ganzes Stück weiter, wenn Ihr Reiseziel Patagonien ist. Es überrascht daher nicht, dass viele Chile-Reisende eine Kombination mit Argentinien in Erwägung ziehen. Das klingt logisch, aber es gibt einige Vorbehalte, die ich in diesem Weblog gerne erörtere.
Geografische Unterschiede
Chile und Argentinien liegen beide im Süden des südamerikanischen Kontinents, getrennt durch das gewaltige Andengebirge. Diese Gebirgskette ist nicht nur sehr kalt, sondern bildet auch eine Art Mauer zwischen den beiden Ländern. Ein Großteil der Regenwolken, die von Westen her aufsteigen, entlässt ihre Wassermassen vor den Anden. Nun ist Regen nicht immer schön, aber er macht die chilenische Natur schön grün. Auf der anderen Seite der Anden, wo wenig Niederschlag fällt, ist es viel trockener. Das Ergebnis ist die berühmte argentinische Pampa. Je nachdem, wie viel Abwechslung Sie auf Ihrer Reise brauchen und wie viel Hitze Sie ertragen können, ist es vielleicht ratsam, die Pampa auszulassen. Vor allem, weil viele der Straßen nicht asphaltiert (und damit holprig, langsam und staubig) sind.
Kosten
Chile ist für ein Land in Südamerika recht teuer. Aber die Preise sind dort stabil. Das ist in Argentinien ganz anders. Dort ist der Wechselkurs so volatil, dass die Preise manchmal (wie letztes Jahr) plötzlich um das Vierfache steigen können. Und dann wird Ihre Gallone Benzin oder Ihr Bier auf einer Terrasse sehr teuer. Wenn Sie „mit kleinem Budget“ reisen, ist das eine Überlegung wert.
Konzentriert
In Chile können Sie mit fast jedem Verkehrsmittel – Fahrrad, Motorrad, Auto, Bus, Flugzeug – eine wunderbare Reise unternehmen. Chile ist ungeheuer vielfältig und Sie müssen nie lange fahren, bis sich das nächste Highlight präsentiert. In Argentinien ist das anders. Dort sind die Naturwunder stärker konzentriert, so dass es in den meisten Fällen besser ist, das Flugzeug zu nehmen. Das gilt nicht für Patagonien, das Thema des nächsten Absatzes ist….
Patagonien
Patagonien ist eigentlich ein großer Nationalpark. Unglaublich groß und wundervoll vielfältig. Sowohl der chilenische als auch der argentinische Teil sind von unglaublicher Schönheit. Der Nachteil ist die Zugänglichkeit. Patagonien ist in gewisser Weise eine Ansammlung von Inseln und Fjorden und die Anreise zu den Parks ist nicht immer einfach. Ich bin zum Beispiel mit dem Wohnmobil (aber auch mit dem Auto, Fahrrad oder Motorrad) die berühmte Route 7 in den Süden gefahren. Diese berühmte Carretera Austral beginnt in Puerto Montt (diese Stadt können Sie meiner Meinung nach auslassen) und endet in Villa O’Higgins. Eine wunderschöne Route. Aber dann sind Sie noch lange nicht im Süden des Kontinents und nicht einmal in der Nähe der Torres del Paine. Dafür müssen Sie entweder das Flugzeug oder die Fähre nehmen. Die erste Option ist teuer, die zweite ist sowohl teuer als auch zeitaufwendig. Und in beiden Fällen sollten Sie frühzeitig buchen, denn die Plätze sind rar.
Buenos Aires
Und dann noch ein letzter Grund, warum man Argentinien besuchen möchte: Buenos Aires. Die Stadt des Tangos und der Extrovertiertheit. Diese quirlige Weltstadt ist unbestreitbar beeindruckend. Wenn Sie mit einem begrenzten Budget reisen, ist dies vielleicht nicht Ihre Stadt. Und im Sommer ist es in Buenos Aires extrem heiß, besonders in den letzten Jahren. Planen Sie Ihren Besuch also lieber im Herbst oder Frühling.
Fazit
Es ist durchaus möglich, Ihre Chile-Reise mit Argentinien zu kombinieren. Es hängt davon ab, wie viel Zeit Sie haben (die Entfernungen auf dem Kontinent und die Länge der Reise werden Sie immer wieder überraschen) und wie viel Budget. Glosoli ist „nur“ Reisespezialist für Chile. Aber wir arbeiten eng mit einem Reisebüro in Argentinien zusammen und können dafür sorgen, dass sich Ihre Argentinienreise nahtlos an Ihr Chile-Abenteuer anschließt.
Wie auch immer Sie sich entscheiden: Genießen Sie Ihre Reise!
Gerjon
Anmerkung: Satellitenfoto der NASA